NRW-Klasse, Gr. 4 - 2. Mannschaft

Nr. Name ELO DWZ
9 Schröder,Wilfried 2092  
10 Schmedders,Hans-Gerd 2159  
11 Schlange,Stefan 2163  
12 Buchenthal,Dieter 2141  
13 Köhn,Peter 2212  
14 FM Schlehöfer,Ralf 2174  
15 Thelen,Thomas 2004  
16 Dick,Matthias 2053  
2001 Schwebel,Markus 2036  
2002 Böhmfeldt,Rolf   1900
2003 Klüting,Reiner 1654  
2004 Schlee,Ulrich 1789  

Mannschaftsführer: Stefan Schlange, stefan.schlange@t-online.de

Im Bild (v.l.n.r.) : R. Schlehöfer, P. Köhn, D. Buchenthal, S. Schlange, M. Schwebel, D. Lang, U. Gohla, W. Schröder

Spielberichte

Endlich gewonnen oder was sind Dieter-Züge, eine Bericht von Daniel Lang

Ein Spielbericht der 2. Mannschaft

Die Zweite empfing zur Dritten Runde der NRW-Klasse den Bergische SF e.V. aus Bergisch Gladbach. Als ehemaliger, jahrelanger Mannschaftsführer wollte ich mir das nicht entgehen lassen und bin zum Kiebitzen vorbeigekommen. Die Männer dankten es mit einem spannenden Verlauf, unerwarteten Wendungen und letzten Endes mit einem verdienten Sieg. Aber der Reihe nach: Tom Thelen gewann an Brett 4 einen Bauern im Mittelspiel. „Sah nach einem sicheren Mehrbauern aus“, so Tom nach der Partie. Allerdings musste er dafür seine Puppen ziemlich unharmonisch postieren und die Stellung zu entknoten wollte ihm nicht so recht gelingen. So einigte er sich mit seinem Gegner trotz Mehrbauer auf Remis via Stellungswiederholung. Zwei Bretter tiefer  (Brett 6) fand sich Rolf Böhmfeldt nach seiner Larsen-Eröffnung mit einem schwachen, rückständigen c-Bauern wieder. Der Gladbacher Gegner belagerte diese Schwäche, fand aber kein Vorwärtskommen und so reichte man sich auch hier friedlich die Hände. Damit stand es 1:1. Zwar waren es zwei Weißremisen. Da die restlichen Bretter jedoch tendenziell positiv für den SV Wattenscheid aussahen, blickte ich guter Dinge auf den weiteren Verlauf. Auch Stefan Schlange führte am 2. Brett die weißen Steine in die Schlacht. Nach einer Stunde waren noch alle Figuren auf dem Brett, Stefan hatte leichten Raumvorteil, es entstand eine dynamische Position – genau die Art von Stellungen, die Stefan liegen. Das leicht aufgeweichte schwarze Lager (die Königsflügelbauern standen allesamt auf der sechsten Reihe) wurde in Schlange-Manier mit f2-f4-f5 attackiert und zerbrach bald darauf. 2:1. Reiner „Gambit“ Klüting zeigte derweil am 7. Brett, woher er seinen Beinamen hat und servierte seinem Widersacher das Budapester Gambit. Jener fand nicht die genausten Fortsetzungen und musste im Mittelspiel diverse Bauernschwächen verwalten. Reiner machte ihm dies schwierig, gewann erst Material und dann die Partie. 3:1 für die Zweite. Alle vier verbleibenden Partien erreichten die Zeitkontrolle, wobei es so schien, als sollten weitere 1,5 Punkte durchaus drin sein. Robert Bunzel spielte als Weißer an Brett 8 gegen die Maroczy Struktur des Gladbachers. Zwar verlor er in der Eröffnung einen Bauern ohne jegliche Kompensation, zeigte jedoch Biss im Endspiel. In der Teeküche flüsterte man sich „Schau mal was da an Brett 8 los ist!“ zu, als Robert trotz inzwischen zweier Minusbauern, seine eigenen verbleibenden zwei Bauern gefährlich nah an die achte Reihe vorgeschoben hatte. Tatsächlich hatte er aus einer verloren geglaubten Partie eine Gewinnstellung gemacht! Er jedoch sah das leider nicht und willigte in die Zugwiederholung ein. Dennoch ist ein Remis gegen einen Gegner, der knapp 700 DWZ mehr hat, ein würdiges NRW-Klassen-Debüt. Respekt! Markus Schwebel zelebrierte an Brett 5 mit Schwarz die Grünfeldindische Verteidigung. Läuferpaar gewonnen, Zentrum unter Druck gesetzt, b-Linie eingenommen… Es sah so gut aus - bis ein unscheinbarer Bauernzug übersehen wurde. Innerhalb von 2 Zügen wandelte sich das Bild komplett. Mit einem Mal erwachten die Weißen Steine und zwangen Markus in die Defensive. Dank einer konzentrierten Verteidigung sicherte er das Remis und damit den Zwischenstand von 4:2. So oblag die Ehre des Siegtreffers dem an Brett 3 spielenden Dieter Buchenthal, dessen Partie für mich als Zuschauer die vermutlich unterhaltsamste war, schon in der Eröffnung: Dieters König unrochiert auf e7, ein Bauer weniger, die weiße Dame auf g7… Man hätte sich Sorgen machen müssen, wäre es nicht Dieter. Denn um es mit Stefan Schlanges Worten zu sagen: „Das sind so Dieterzüge. Die müssen wir noch unserem Repertoire hinzufügen“. Diese Dieterzüge machten dem Gladbacher jedenfalls das Leben schwer. In einer taktischen Stellung mit deutlich weniger Zeit auf der Uhr griff der Weiße fehl und büßte den Mehrbauern wieder ein – mit Zinsen. Dieter hatte nun eine Qualität mehr, visierte nach wie vor den gegnerischen Monarchen an und vollendete mit einem Läufermatt. Sehenswert. Am Spitzenbrett pfiff Wilfried Schröder heute mal auf die Eröffnungsregeln. Im neunten Zug hatte er zwei Figuren entwickelt: Seine Dame (die er zu diesem Zeitpunkt schon dreimal gezogen hatte) und einen Springer am Rand. Im 15. Zug war die Dame bereits 5mal gezogen und auf ihrem Heimatfeld d8 wieder angekommen. Dieses kleine Kuriosum war jedoch kein Grund zur Beunruhigung, denn Wilfried befand sich in der Caro-Kann Vorstoßvariante und wusste recht genau, was er tat. Nach und nach jedoch vereinfachte sich die Stellung und der weiße Raumvorteil gewann an Gewicht. Wilfried fand kein Gegenspiel, sein Gegner dafür "ein sehr schönes Figurenopfer“ (W. Schröder), um die schwarze Verteidigung aufzuknacken. Wilfried gab auf zum 5-3 Endstand. Ein - für mich als Kiebitz - sehr kurzweiliger Mannschaftskampf mit erfreulichem Ausgang. Die Zweite steht damit in der Tabellenmitte auf Platz 6 und tritt im Dezember gegen Niederkassel an.