Abstieg trotz 7 Mannschaftspunkten
Im letzten Spiel der Verbandsklasse gewann die Dritte zum dritten Mal knapp mit 4,5 :3,5 gegen den Tabellenvierten. Wer hätte vor der Saison gedacht, dass man so knapp mit 7 Mannschaftspunkten als Drittletzter absteigt? Die Dritte hat sich teuer verkauft und ihrem schlechten DWZ-Schnitt getrotzt. Allein Fabian Hielscher und Henryk Kasprowski konnten am den Spitzenbrettern +60 und + 100 DWZ dazugewinnen, da sie durchweg gegen starke Gegner punkteten. Die Mischung aus Alt und Jung funktionierte immer besser, nur leider gewann auch Werl-Wickede gegen fünf Spieler von Rochade Steele, was nicht nur unsportlich ist, sondern uns in die Verbandsbezirksliga schickte.
Fabian und Henryk gewannen diesmal im Endspiel. Tanja Kraus hatte ein sehr vorteilhafte Stellung erarbeitet und als Günther Kotulla gewann und sowohl Jan Gallert als auch Matthias Jüntgen Remis spielten, bot auch sie Remis an. Der Gegner nahm das an und so gewann die Dritte trotz der Niederlage von Jörg Döhmann.
Abstieg
Die Erste hat die letzte Runde der Saison mit 2,5-5,5 gegen Lasker Köln verloren und ist in die NRW-Klasse abgestiegen.
Zum Kampf selber gibt es nur wenige Worte, da er sehr einseitig war. Kai-Uwe Schiffer, Daniel Lang und Ralph Sandkamp verloren fast zeitgleich und auch wenn Thomas Peter seine zwischenzeitlich bedenkliche Stellung remisieren, Ulf Gohla nach ebenso bedenklicher Stellung und trotz inkorrekten Figurenopfers sogar gewinnen und Janusz Koscielski mit der einzigen starken Partie des Tages ebenfalls gewinnen konnte, war die Resthoffnung kaum gegeben. Und so mussten dann letztlich auch Walter Wengenroth und Thomas Thiel trotz aller kämpferischer Versuche die Waffen strecken, sodass am Ende eine auch in der Höhe verdiente Niederlage zu quittieren war.
Viel Pech an den Fingern hin, viele unglückliche Ergebnisse auch unter den anderen Teams her – unter dem Strich ist das Flaggschiff des SV Wattenscheid unter dem Strich und damit trotz positiver Brettpunkte zum zweiten Mal in Folge abgestiegen. War der Abstieg vor Jahresfrist bereits eine Zäsur, so wird dieser ganz sicher mindestens kurzfristige Unannehmlichkeiten, vermutlich aber auch mittelfristige Konsequenzen haben. Gleichwohl nutzt alles Jammern nicht – für die kommende Saison ist natürlich die Mission Wiederaufstieg ausgerufen.
In Dortmund-Mengede wollte die Dritte doch noch das Wunder schaffen, dem Abstieg zu entrinnen. Nach dem 4:4 ist man nur aufgrund der Brettpunkte 8. von 10 Mannschaften, nur leider steigen drei Mannschaften ab. Das Restprogramm ist zudem hart und die Konkurrenz im Abstiegskampf spielt noch gegeneinander. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
In Mengede musste leider der kurzfristig eingesprungene Alexander Budde nach starkem Königsangriff seines Gegners aufgeben. Dann passierte erst einmal nichts mehr. Es war spannend. Jörg Döhmann stand optisch gut, fand aber keinen Gewinnweg und spielte Remis genau wie Matthias Jüntgen. Günther Kotulla verlor leider nach starkem Königsangriff seines Gegners. Am Spitzenbrett hielt Henryk Kasprowski seinem 2000-DWZ Gegner, der auch schon 40 Jahre spielt, stand und spielte ebenfalls Remis. Fabian Hielscher spielte Caro-Kann und wehrte die Angriffsversuche seiner starken Gegnerin ab. Klaus-Peter Hilscher hatte eine recht ruhige Position gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Wattenscheider Reinhard Wiktor, doch er schaffte es nach fast 6 Stunden zu gewinnen. Dann blieb noch Mannschaftsführerin Tanja Kraus, die es ebenfalls mit Caro-Kann zu tun bekam. Ihr junger Gegner spielte früh e5, was aber nicht so gut war und nach druckvollem Spieler landete sie in einem Endspiel mit einem Mehrbauern und gleichfarbigen Läufern. Nach zähem Ringen gab nach 6 Stunden ihr Gegner auf und es stand 4:4. Das nächste Spiel ist gegen Recklinghausen-Süd, den Tabellenersten, wo man gar nichts zu verlieren hat. Vielleicht gelingt das Wunder ja doch noch.
Endlich gewonnen oder was sind Dieter-Züge, eine Bericht von Daniel Lang
Ein Spielbericht der 2. Mannschaft
Die Zweite empfing zur Dritten Runde der NRW-Klasse den Bergische SF e.V. aus Bergisch Gladbach. Als ehemaliger, jahrelanger Mannschaftsführer wollte ich mir das nicht entgehen lassen und bin zum Kiebitzen vorbeigekommen. Die Männer dankten es mit einem spannenden Verlauf, unerwarteten Wendungen und letzten Endes mit einem verdienten Sieg. Aber der Reihe nach: Tom Thelen gewann an Brett 4 einen Bauern im Mittelspiel. „Sah nach einem sicheren Mehrbauern aus“, so Tom nach der Partie. Allerdings musste er dafür seine Puppen ziemlich unharmonisch postieren und die Stellung zu entknoten wollte ihm nicht so recht gelingen. So einigte er sich mit seinem Gegner trotz Mehrbauer auf Remis via Stellungswiederholung. Zwei Bretter tiefer (Brett 6) fand sich Rolf Böhmfeldt nach seiner Larsen-Eröffnung mit einem schwachen, rückständigen c-Bauern wieder. Der Gladbacher Gegner belagerte diese Schwäche, fand aber kein Vorwärtskommen und so reichte man sich auch hier friedlich die Hände. Damit stand es 1:1. Zwar waren es zwei Weißremisen. Da die restlichen Bretter jedoch tendenziell positiv für den SV Wattenscheid aussahen, blickte ich guter Dinge auf den weiteren Verlauf. Auch Stefan Schlange führte am 2. Brett die weißen Steine in die Schlacht. Nach einer Stunde waren noch alle Figuren auf dem Brett, Stefan hatte leichten Raumvorteil, es entstand eine dynamische Position – genau die Art von Stellungen, die Stefan liegen. Das leicht aufgeweichte schwarze Lager (die Königsflügelbauern standen allesamt auf der sechsten Reihe) wurde in Schlange-Manier mit f2-f4-f5 attackiert und zerbrach bald darauf. 2:1. Reiner „Gambit“ Klüting zeigte derweil am 7. Brett, woher er seinen Beinamen hat und servierte seinem Widersacher das Budapester Gambit. Jener fand nicht die genausten Fortsetzungen und musste im Mittelspiel diverse Bauernschwächen verwalten. Reiner machte ihm dies schwierig, gewann erst Material und dann die Partie. 3:1 für die Zweite. Alle vier verbleibenden Partien erreichten die Zeitkontrolle, wobei es so schien, als sollten weitere 1,5 Punkte durchaus drin sein. Robert Bunzel spielte als Weißer an Brett 8 gegen die Maroczy Struktur des Gladbachers. Zwar verlor er in der Eröffnung einen Bauern ohne jegliche Kompensation, zeigte jedoch Biss im Endspiel. In der Teeküche flüsterte man sich „Schau mal was da an Brett 8 los ist!“ zu, als Robert trotz inzwischen zweier Minusbauern, seine eigenen verbleibenden zwei Bauern gefährlich nah an die achte Reihe vorgeschoben hatte. Tatsächlich hatte er aus einer verloren geglaubten Partie eine Gewinnstellung gemacht! Er jedoch sah das leider nicht und willigte in die Zugwiederholung ein. Dennoch ist ein Remis gegen einen Gegner, der knapp 700 DWZ mehr hat, ein würdiges NRW-Klassen-Debüt. Respekt! Markus Schwebel zelebrierte an Brett 5 mit Schwarz die Grünfeldindische Verteidigung. Läuferpaar gewonnen, Zentrum unter Druck gesetzt, b-Linie eingenommen… Es sah so gut aus - bis ein unscheinbarer Bauernzug übersehen wurde. Innerhalb von 2 Zügen wandelte sich das Bild komplett. Mit einem Mal erwachten die Weißen Steine und zwangen Markus in die Defensive. Dank einer konzentrierten Verteidigung sicherte er das Remis und damit den Zwischenstand von 4:2. So oblag die Ehre des Siegtreffers dem an Brett 3 spielenden Dieter Buchenthal, dessen Partie für mich als Zuschauer die vermutlich unterhaltsamste war, schon in der Eröffnung: Dieters König unrochiert auf e7, ein Bauer weniger, die weiße Dame auf g7… Man hätte sich Sorgen machen müssen, wäre es nicht Dieter. Denn um es mit Stefan Schlanges Worten zu sagen: „Das sind so Dieterzüge. Die müssen wir noch unserem Repertoire hinzufügen“. Diese Dieterzüge machten dem Gladbacher jedenfalls das Leben schwer. In einer taktischen Stellung mit deutlich weniger Zeit auf der Uhr griff der Weiße fehl und büßte den Mehrbauern wieder ein – mit Zinsen. Dieter hatte nun eine Qualität mehr, visierte nach wie vor den gegnerischen Monarchen an und vollendete mit einem Läufermatt. Sehenswert. Am Spitzenbrett pfiff Wilfried Schröder heute mal auf die Eröffnungsregeln. Im neunten Zug hatte er zwei Figuren entwickelt: Seine Dame (die er zu diesem Zeitpunkt schon dreimal gezogen hatte) und einen Springer am Rand. Im 15. Zug war die Dame bereits 5mal gezogen und auf ihrem Heimatfeld d8 wieder angekommen. Dieses kleine Kuriosum war jedoch kein Grund zur Beunruhigung, denn Wilfried befand sich in der Caro-Kann Vorstoßvariante und wusste recht genau, was er tat. Nach und nach jedoch vereinfachte sich die Stellung und der weiße Raumvorteil gewann an Gewicht. Wilfried fand kein Gegenspiel, sein Gegner dafür "ein sehr schönes Figurenopfer“ (W. Schröder), um die schwarze Verteidigung aufzuknacken. Wilfried gab auf zum 5-3 Endstand. Ein - für mich als Kiebitz - sehr kurzweiliger Mannschaftskampf mit erfreulichem Ausgang. Die Zweite steht damit in der Tabellenmitte auf Platz 6 und tritt im Dezember gegen Niederkassel an.
2.Runde Bezirksklasse

In der zweiten Runde gelang der neu formierten Vierten ein hoher 3,5 : 0,5 Sieg.
Neuzugang Lennart Hemmerich gewann seine Englische Partie souverän. Zlatan Music spielte gegen seinen gleichstarken Gegner Remis und Tobias Schlange durfte zu seiner Freude das Jänischgambit gegen Spanisch spielen. Ihm gelang ein schöner Königsangriff, den er siegreich abschloss. Fabian Matischok gewann nach langer "Baby"-Pause ebenfalls und so kann es nun weitergehen.